Samstag, 22. Oktober 2011

AMSTERDAM

wenn es den ganzen tag regnet und die museen überlaufen sind, bleibt einem wie mir eigentlich nur noch die aussicht auf ein gutes essen zur aufheiterung. davon soll in diesem eintrag die rede sein – denn amsterdam bietet abseits vom zentrum viel davon. zum beispiel

1
das de kas (glashaus)
tram 9 ab centraal station bis swindenstraat beim osterpark (15 min).



die biologischen selbstversorger kochen pro woche ein dreigangmenu (eigentlich fünf). für eine vegetarische variation ist bestimmt gesorgt, was S natürlich begeisterte.
der preis von 50 euro ist also gerechtfertigt, das niveau ist hoch und die grachtenhausbewohner dürfen sich hier richtig schick machen – sind derart riesige räume für sie doch ungewohnt. das de kas ist also sehr beliebt, deshalb unbedingt reservieren.

vorspeise


anchovis auf brotkrumen mit borretschblüten



romanesco-broccoli-süsskarotten-salat mit dill und schnittlauch



maiskolbenspiess an knoblauchsauce

hauptgang


kürbiscannelloni mit zimt, entenschenkelconfit
auf frittierten zwiebelringen mit basilikum



vegetarische variation:
mit tomaten-kapern-sauce und frittierten zwiebelringen
gefüllte artischocke mit kürbiscannelloni und basilikum

dessert


mousse von dunkler schokolade mit rum-rosinen-eis in eggnog
mit gedämpften birnen und honigpumpernickelstange


ps der amorosa, grappa di torcolato jacopo poli war mir persönlich zu stark

natürlich ist das kritik auf hohem niveau. auch, dass mir der geschmackskombinationen teilweise schon zu viele waren. ich habe dies visuell mit der zur zeit angesagten farbfoto-verschwurbelung zu transportieren versucht.


2
REM eiland
bus 48 ab centraal station bis spaarndammerstraat (10'), dann durch die hecke, der neuen siedlung dem wasser entlangspazieren (15'). man sieht den containerartigen bau der ehemaligen piratenstation von weitem. zwischen 14 und 18 uhr telefonisch reservieren.


das spektakuläre und angesagte REM eiland ist eine festung auf stelzen mit insgesamt zwei stockwerken. zuoberst ist eine aussichtsterrasse mit fernrohr stationiert. personal und publikum (kreative und junggebliebene exzentriker) sind grösstenteils in meinem alter und da zusätzlich die architektur aus glas und stahl besteht, ist der lärmpegel hoch. geboten wird traditionelle fischküche mit kleinen experimenten, ebenso sind vegetarische variationen erhältlich.

vorspeise

selleriesuppe mit speck und heilbuttcarpaccio



ziegenkäse und bunter blattsalat

hauptgang

fenchel und kartoffeln an viel remoladensauce, schellfischfilet


S hat sich dazu nichts notiert – man fährt wohl
zum westerdok der spektakulären location
wegen




3
de waaghals – rein vegetarisch

das wetter wurde besser und wir fuhren – wie schon den ganzen tag – mit dem velo zu diesem kleinen bistro unterhalb des rijkmuseums. S meinte, es habe den charme eines altersheims, wo ich hingegen die waldorfpädagogisch-anmutenden rotlackierten buchenholztische als understatement auffasste; lediglich die beleuchtung der wandkunst wirkte etwas altbacken.




die leckeren biere aus der kleinen lokalen brauerei
gibt es auch in den zahlreichen bioläden zu kaufen – leider ungekühlt…




pilzquiche mit birne an roquefortsauce,
kürbisrisotto und rahmlauch




4
der zweite tag auf dem velo führte uns richtung vondelpark zum picknick. dafür unbedingt an der nieuwe spiegelstraat 50 bei lombardo's vorbeidüsen! ein kleiner feinkostladen, der neben cranberrysauce und trüffelhonig auch sandwiches frisch zubereitet, wie hier mit pastrami vom wagyu-rind!



am anderen ende der kreuzung, an der nummer 54,
gibts tagesaktuelle suppen zum mitnehmen.


5
sehr sympathisch ist das unspektakuläre lokal 't stuivertje im trendquartier jordaan. beim flanieren an der hazenstraat 58 zwischen galerien und ateliers entdeckt.


tarte tatin mit spinat und geisskäse, mandelsplitter und honig


geflügelleber mit speck und zwiebeln


6
etwas für gourmets und nichts für vegetarier und überhaupt nichts für ungeduldige ist das prego. es liegt oberhalb 'de negen straatjes' wo boutiquen und ateliers zum vermarktbaren kollektiv fusionierten, unweit von unserem domizil entfernt.


zur vorspeise gab es nach 45 minuten sechs frische englische austern (16 euro)


als hauptgang wählte ich erneut confit de canard, diesmal jedoch serviert mit einer rohen scheibe entenleber (?). dazu brauchte die zweimannküche und das ältere, unbeholfene personal eine weitere stunde.
negativ fiel ebenfalls auf, dass das prego (warum möchte ich immer 'presto' schreiben?) ein schlecht isoliertes lokal ist. trotz freier plätze konnten wir nicht an einen der tische auf der galerie über der küche wechseln; sehr schade.

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