Mittwoch, 25. April 2012

LONDON

nopi
yotam ottolenghi war die letzten monate in den einschlägigen printmedien sehr gut vertreten (sogar das noble sonntagsblatt kam für einmal von ihrem vegi-bashing ab und berichtete positiv; ob dessen redakteure den umstand inzwischen verdaut haben, dass ihre kantine einer filiale der trendigen zürcher vegetarierkette weichen musste?).
ottolenghis omnipräsenz erstaunte deshalb nicht, da neulich sein zweites kochbuch, «genussvoll vegetarisch», auf deutsch erschien. ottolenghi erzählt darin von den methoden und kombinationen, die in seinem kürzlich eröffneten, zweiten restaurant zur anwendung kommen. das nopi liegt in soho direkt hinter dem piccadilly circus. seine orientalisch inspirierten gerichte laden zum teilen und staunen ein. auch die bedienung überraschte, war sie doch ganz und gar nicht reserviert-snobistisch, wie man es sich in london gewöhnt ist …

French beans, smoked wheat, tahini lemon dressing, mint (£ 8.5)
Courgette and manouri fritters, lime yoghurt (£9.5)
Five spice tofu, tomato and cardamom passata, braised aubergine (£9)
Mackerel, nele vichyssoise, green apple, wasabi fish roe (£11)

Confit press duck, burnt miso butterscotch, pickled mixed mushrooms (£12)

Pork belly, caramelised Nashi pear, grape mustard jus (£12.5)





paul a young
schokolade, hier in covent garden? schon in amsterdam wurde mir klar, dass gute schokolade nicht unbedingt aus der schweiz kommen muss. so braucht der schöne englische zusatz «fine chocolates» nach dem namen des confisseurs wohl keine erklärung mehr. nur soviel:

salt & pepper marzipan soft, real almond marzipan seasoned with vibrant telicherry pepper and maldon sea salt in 64% dominican republic single origin chocolate. rittersport am meer mit pfeffrigem abgang.






roquefort, roast walnut & honey 50% madagascan milk chocolate with a vibrant tangy roquefort ganache, roasted crushed walnuts and aromatic honey. oh, mir ist der käse ins schokofondue gefallen! mehr honig, keine walnüsse, bitte.


port and stilton our classic cheese and chocolate truffle with colsten baset stilton and port with 70% dark chocolate. sehr elegantes kirschstängeli (doch,doch: langsam drückt der käse durch).


red onion and stem ginger conserve & balsamic ganache sweet and spice red onions with chinese stem ginger layered with delicately acidic balsamic ganache and 68% ghanaian dark chocolate. gewagt und gelungen: geschmack analog der ho-fun-nudelsuppe im saf.



whole foods
die riesige bio-kette in der nähe unseres – wirklich empfehlenswerten – hotels hat jeden tag bis 22 uhr geöffnet, die auswahl auf zwei stockwerken ist riesig, der laden immer gut besucht, so dass man sich darüber wundert, warum es ein solches konzept in der schweiz noch nicht gibt. (nebenbei bemerkt: bei diesem angebot lohnt es sich, ein studio zu mieten und selbst zu kochen!) auf das gesamte obergeschoss erstreckt sich eine esslandschaft mit diversen angeboten. zwei haben wir besucht:
bedeutet fondue chinoise auf japanisch, um halb zehn in der nacht gabs also noch gemüse und udon-nudeln mit hauchdünn geschnittenem wagyu-rind. diese zutaten werden in der eigenen,  mit mit sojabrühe gefüllten schüssel gekocht. dabei bleiben pilze, kohl und karotten die ganze zeit über mit drin, die nudeln brauchen lediglich zwei, drei minuten. die so köchelnde bouillon kann man abschliessend mit salz etwas würzen und genüsslich ausschlürfen.



das vegane restaurant liegt neben dem zweckmässigen japaner und macht einen auf nobel: die stühle sind gepolstert und die einzelnen tische voneinander mit raumteilern abgegrenzt. weniger nobel war die kommunikation des personals, der lange dauernde hauptgang kostete uns geschlagene zwei stunden schönen und seltenen mittagssonnenscheins. 
die gerichte auf der karte klingen mit ihren kombinationen sehr mutig, als geschmackserlebnis können sie ihr avantgardistisches moment aber nicht vollends unter beweis stellen – dennoch muss man hierzulande lange suchen, um so zentral ein so gutes veganes angebot zu finden.

algen (wo?) mit karotten und randen

nudelsuppe mit enokipilzen und sternanisbrühe

im victoria & albert museum traf ich dann auf ein sogenanntes notation knife. hier kann nachgelesen werden, warum mich dieses besteck so fasziniert.


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